Erasmus+: BKB Lehrerinnen bilden sich auf geschichtsträchtigem Boden zur Digitalisierung fort
Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Distance Learning Gateway“ haben sich drei Lehrerinnen des Berufskollegs Borken und sechs weitere Lehrerinnen und Lehrer aus Litauen und Kroatien auf den Weg in die Türkei gemacht, um sich für fünf Tage fortzubilden.
Die Anreise erfolge über Istanbul, dann ging es weiter nach Hatay (Antiochien), dort wurden die Gäste herzlich von den türkischen Partnern empfangen.
Am ersten Tag stellten die einzelnen Projektpartner sich und ihre Schulen und das jeweilige Schulsystem vor. Des Weiteren wurden die Ergebnisse der Schüler- und Lehrerumfrage zum Thema Digitalisierung besprochen. Die Ergebnisse aus den verschieden Partnerländern sind weitgehend übereinstimmend. Den meisten Schülerinnen und Schülern ist das Distanzlernen aus den unterschiedlichsten Gründen (Räumlichkeiten zum Arbeiten, technische Ausstattung, Motivation und Internetzugang) schwer gefallen. Um fehlender Motivation entgegenzuwirken, erarbeiten die Partner Unterrichtsideen mit Hilfe von verschiedenen Apps wie z.B. animaker, genial.ly, voki oder camart. Die moderne türkische Schule verfügt auch über einen Konzertsaal, in den die Lehrerinnen und Lehrer eingeladen wurden. Hier traten eine Stunde lang verschiedene Schülerinnen und Schüler auf und überzeugten sowohl mit ihren Gesangsdarbietungen in türkischer und englischer Sprache als auch mit ihren instrumentalen Fähigkeiten. Am Ende des Konzerts baten einige Schülerinnen um ein Foto mit einer deutschen Lehrerin. Warum? Sie hatten zuvor noch keine blauen Augen und blonde Haare live gesehen!
Ferner standen ein Besuch beim Vertreter der Stadt und an der Universität auf dem Programm. Hier tauschte man sich neben der jeweiligen digitalen Situation in den Schulen und an den Unis auch über den digitalen Unterricht aus.
Natürlich ließen es sich die türkischen Partner nicht nehmen, voller Stolz ihre Stadt Antiochien zu präsentieren, die in römischer und byzantinischer Zeit eine der größten und wichtigsten Städte im östlichen Mittelmeerraum und zweitweise die drittgrößte Stadt der Welt war. Den Türken war es u.a. wichtig zu zeigen, wie viele Religionen hier friedlich miteinander leben. So wurden eine Moschee, Ruinen einer katholischen Kirche, eine orthodoxe Kirche und eine Synagoge besucht. Für den Besuch im Museum vor Ort brachte der Deutschlehrer Orhan extra für jeden Partner einen Lorbeerkranz mit (der Lorbeer stammt im Übrigen aus dem eigenen Garten) und versäumte es nicht die Symbolik des Lorbeerkranzes zu erläutern. Außerdem verfügt Orhan über ein sehr breites Wissen über die griechische Mythologie und konnte so anhand von Mosaiken im Museum z.B. die Geschichte des berühmten Zankapfels erläutern. So wurde der Museumsbesuch zu einer sehr kurzweiligen Angelegenheit.
Den Besuch abgerundet haben die zahlreichen gemeinsamen Mahlzeiten, die von einer hervorragenden türkischen Küche, mit all ihrer Vielfalt, gekrönt wurden. Alle Lehrerinnen und Lehrer waren sich einig: Das war ein äußerst gelungener Auftakt zum gemeinsamen Projekt. Nun sind die Schülerinnen und Schüler gefragt. Sie sollen mit Hilfe der Lehrerinnen und Lehrer die neuen Apps zu einer bestimmten Fragestellung anwenden und auf der gemeinsamen, von der EU bereitgestellten, etwinning Plattform hochladen.
Die nächste Mobilität findet mit Schülerinnen und Schülern nach Kroatien im Juni statt, gefolgt von der Mobilität nach Litauen im September. Die abschließende Mobilität findet im März 2023 in Borken statt.