In diesem Jahr wurde die Europawoche mit einem umfangreichen Rahmenprogramm eröffnet. Wir konnten in diesem Jahr im Rahmen der Europawoche sogar Sylvia Löhrmann, die Schulministerin von Nordrhein-Westfalen, am Berufskolleg Borken begrüßen. Im Rahmen ihres Besuches hatte Frau Löhrmann die Gelegenheit, die Komplexität unseres Berufskollegs kennen zu lernen. So stattete
sie verschiedenen Berufsschulklassen, wie z.B. den zukünftigen Bäckern, einen Besuch ab. Hier lobte sie die französischen Baguettes, die zu diesem Anlasse hergestellt worden waren. Ein weiterer Höhepunkt ihres Besuches war die Fish-Bowl-Diskussion im Forum mit Schülern des BKB zum Thema Rassismus.
Das Eröffnungsprogramm im Forum des BKB wurde als klassenübergreifendes Projekt organisiert, an dem sieben Klassen aus unterschiedlichen Bildungsgängen teilnahmen. Ein besonderer Höhepunkt in diesem eineinhalbstündigen Programm waren die szenischen Darbietungen des beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales der Klasse 12 zum Thema Vorurteile in Europa. Im Deutschkurs hatte sie mit den Schülern drei Szenen zu diesem Thema vorbereitet. Eindrucksvoll endete die dritte Szene mit dem Statement der Schauspielerinnen in sechs Sprachen: „ Ich bin eine Mensch! Wenn ich traurig bin, weine ich […].“

Die gesamte Veranstaltung zeigte auf, wie stark Vorurteile in unserer Gesellschaft verankert sind und gab Raum, um Handlungsmöglichkeiten gegen Rassismus zu entwickeln.
Im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung stand die Fish-Bowl-Diskussion zum Thema Rassismus, an die sich auch Frau Löhrmann mit einigen Statements beteiligte.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation der Schülerbefragung, den die Schüler des beruflichen Gymnasiums für Gesundheit und Soziales der Klasse 11 im Soziologieunterricht durchgeführt hatten. Die 2800 Schüler des BKB wurden repräsentativ nach ihrer Einstellung zur Flüchtlingsfrage befragt. Systematisch wurden die gesamten Schülerdaten aller 42 Bildungsgänge des BKB ausgewertet (Powerpoint hier).
Zu dem Erstkontakt mit Frau Löhrmann war es durch einen Brief an die Bundeskanzlerin Frau Merkel gekommen. Im Oktober letzten Jahres hatte sich der Psychologiekurs des beruflichen Gymnasiums zu einer Aussage des grünen Oberbürgermeisters von Tübingen, Boris Palmer, positioniert. Der besagte Brief wurde von Luana Mohrenz stellvertretend für den Kurs verfasst und zur Kenntnisnahme an weitere Adressen versandt, wie dem Landrat des Kreis Borken und die Partei der Grünen.
Im Psychologieunterricht wurde die Theorie der Abwehrmechanismen nach Sigmund Freud behandelt. In dieser Theorie geht es um die unbewusste und indirekte Wirkung von Ängsten. Diese Theorie wurde zur Analyse der aktuellen Flüchtlingssituation in Deutschland verwendet. So kamen die Schüler und Schülerinnen des beruflichen Gymnasiums einhellig zu der Meinung, dass der Oberbürgermeister mit seinem Statement, man müsse die Diskussion über die Flüchtlingsfrage in die Mitte der Gesellschaft holen, um einen Rechtsrutsch zu vermeiden, unbedingt richtig liege. Auf den Brief gab es erstaunlich viel Rückmeldung unter anderem von Frau Löhrmann. Sie bot an, mit den Schülern des beruflichen Gymnasiums weiter über diese Thema zu debattieren.
Es wurde entschieden, den Rahmen für diese Diskussion zu erweitern und die Diskussion in die Eröffnungsveranstaltung der Europawoche zu platzieren.
(LOE)